Für uns ist es selbstverständlich, dass wir zu jeder Zeit frische Lebensmittel kaufen können. Oft haben diese „frischen“ Produkte bereits lange Wege hinter sich und eine ebenso lange Zeit in der Zwischenlagerung verbracht. Umso wichtiger ist die zuverlässige Überwachung der Lebensmittelqualität. Unter dem Namen »FreshScan« wurde 2010 ein mobiler Handscanner zur quantitativen Bestimmung der mikrobakteriellen Kontamination von Fleisch und anderen Lebensmitteln entwickelt. Anliegen des Projektes war es, Lebensmittel schnellstmöglich und mobil spektralanalytisch zu kontrollieren.
Der »FreshScan« bestimmt mittels Laserlicht, wie viele Bakterien sich auf einem Stück Fleisch befinden. Je nach Zustand des Fleisches wird das Laserlicht unterschiedlich gestreut und reflektiert. Mit Hilfe der Raman- oder Fluoreszenz-Spektroskopie wird das zurückgestrahlte Licht analysiert. So lässt sich mit dem »FreshScan« schnell und unkompliziert prüfen, ob das Fleisch noch genießbar ist. Zusätzlich wird die Überwachung des Fleisches durch die Speicherung von Verarbeitungs- und Transportdaten wie Zeit, Temperatur, Feuchte oder Lichteinfall gesichert. An den Lebensmitteln oder an typischen Supermarktverpackungen ist ein Sensor in Form eines bistabilen RFID-Etiketts angebracht, der diese Daten aufnimmt. In jeder Station liest der Handscanner die Informationen über das Lebensmittel aus und beschreibt die RFID-Kennzeichnung mit den neu ermittelten Messdaten. Über Bluetooth ist das Handgerät an Laptops, PCs bzw. an das Internet angeschlossen, so dass auf einem Bildschirm die Informationen abgerufen werden können. Die Bedienung des Handgeräts erfolgt über die übersichtlich gestaltete grafische Oberfläche eines Touchscreens. Die nach ergonomischen Gesichtspunkten gestaltete Handgerätplattform entspricht der Verordnung zu Materialien und Gegenständen, die im Kontakt mit Lebensmitteln sind.
Inzwischen entwickelt das »FreshScan-Projekt« die maßgebliche Grundlage für die nächste Generation mobiler Testgeräte. Diese neuen Handmessgeräte kombinieren mehrere optische Messverfahren in einem Gerät. Das Fraunhofer IZM arbeitet, nach dem erfolgreichen Abschluss der Entwicklung des »FreshScanners«, an Folgeprojekten, wie dem »RF-KombiScanN«, dem »optimoscan«, dem »Indigoscan« oder dem »freshdect«.