Professorin überzeugt Jury mit transdisziplinärer Nachhaltigkeitsforschung
Melanie Jaeger-Erben gewinnt Forschungspreis „Transformative Wissenschaft“
Der Forschungspreis „Transformative Wissenschaft“ des Wuppertal Instituts und der Zempelin-Stiftung im Stifterverband wird bereits zum dritten Mal vergeben. In diesem Jahr gewinnt Prof. Dr. Melanie Jaeger-Erben, Leiterin des Fachgebiets „Transdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung in der Elektronik“ an der TU Berlin, den mit 25.000 Euro dotierten Preis. Sie überzeugte die Jury mit ihrem transdisziplinären Profil und ihren wissenschaftlichen Arbeiten an der Schnittstelle von Politik und Gesellschaft. Die Preisverleihung findet am 17. März 2020 im Rahmen der Darmstädter Tage der Transformation in der Schader-Stiftung statt.
Wuppertal, 23. September 2019: Transformative Wissenschaft versteht sich als Wissenschaft, die mit inter- und transdisziplinären Methoden gesellschaftliche Impulse auslöst, diese wissenschaftlich begleitet und die Zivilgesellschaft mit einbezieht. Der Fokus des diesjährigen Forschungspreises lag auf Persönlichkeiten und Forschungsteams, die mit ihren wissenschaftlichen Arbeiten gesellschaftliche Veränderungsprozesse beeinflusst haben und die herausragende transformative Forschung auch in Zukunft erwarten lassen.
Die Professorin Melanie Jaeger-Erben überzeugte die Jury mit ihrem eindrucksvollen inter- und transdisziplinären Profil, ihren bisherigen akademischen Erfolgen und der Fähigkeit, aktuelle Fragestellungen der Nachhaltigkeitsforschung mit innovativen transdisziplinären Methoden zu bearbeiten und zu reflektieren. Sie gewinnt in diesem Jahr den Forschungspreis „Transformative Wissenschaft“ in Höhe von 25.000 Euro.
Melanie Jaeger-Erben freut sich über die Anerkennung ihrer Arbeit: „Mit dem Preisgeld möchte ich voraussichtlich unsere Arbeit an einer öffentlichkeitswirksamen Plattform zur Verbreitung der Idee einer transformativen und inklusiven ‚Circular Society’ intensivieren.“
Über die Gewinnerin
Seit Juni 2019 leitet Melanie Jaeger-Erben das Fachgebiet „Transdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung in der Elektronik“ an der TU Berlin. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Konsum- und sozialwissenschaftliche Technikforschung sowie soziale Innovation und sozialer Wandel. Sie beschäftigt sich insbesondere mit Strategien zur Förderung nachhaltiger Produktions- und Konsumsysteme. An der TU Berlin leitet sie seit Juli 2016 die SÖF -Nachwuchsgruppe „Obsoleszenz als Herausforderung für Nachhaltigkeit“ (OHA). Die Gruppe untersucht das Phänomen der Obsoleszenz aus sozial-, wirtschafts-, ingenieurs- und rechtswissenschaftlicher Perspektive. Da zu kurze Nutzungs- und Lebensdauern von Elektronikgeräten großen sozial-ökologischen Schaden anrichten, entwickelt die Nachwuchsgruppe der TU Berlin und des Fraunhofer-Instituts für Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM unter der Leitung von Prof. Dr. Melanie Jaeger-Erben Strategien, die eine nachhaltigere Produktions- und Konsumpraxis fördern.
Die Wissenschaftlerin studierte Psychologie und Soziologie an den Universitäten Göttingen und Uppsala (Schweden) und absolvierte den Aufbaustudiengang „Qualitative Sozial- und Bildungsforschung“ an der Universität Magdeburg. Ihre Promotion in Soziologie schloss sie 2010 an der TU Berlin ab. Von 2013 bis 2016 war Melanie Jaeger-Erben als Mitarbeiterin von Ellen Matthies im Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) als Referentin tätig.
Die siebenköpfige Jury
- Prof. Dr. Claudia Hornberg
Universität Bielefeld, Professorin an der Fakultät für Gesundheitswissenschaften; Umwelt und Gesundheit - Prof. Dr. Heike Köckler
Hochschule für Gesundheit, Dekanin im Department of Community Health, Professorin Sozialraum und Gesundheit - Prof. Dr. Jasmin Mantilla-Contreras
Universität Hildesheim, Professorin am Institut für Biologie und Chemie; Ökologie und Umweltbildung - Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Marquardt
Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums Jülich - Dr. Volker Meyer-Guckel
Stifterverband, stellvertretender Generalsekretär und Mitglied der Geschäftsleitung, Leitung des Bereichs Programm und Förderung - Prof. Dr. Roland Scholz
Donau-Universität Krems, Chief Senior Scientist und Gastprofessor Department für Wissens- und Kommunikationsmanagement
- Dr. Steffi Ober
Initiatorin und Leiterin der zivilgesellschaftlichen Plattform Forschungswende
Über den Forschungspreis
Der Forschungspreis „Transformative Wissenschaft“ zielt auf alle Formen der Forschung ab, die gesellschaftliche Impulse auslöst, gesellschaftlichen Wandel fördert und dabei die Zivilgesellschaft mit einbezieht. Eine bedeutende Rolle spielen dabei transdisziplinäre Forschungsdesigns. Dotiert ist der Preis mit 25.000 Euro. Dieses Geld kommt Preisträgerinnen und Preisträgern für Projektideen im Bereich ihrer transformativen Wissenschaft zugute. Neben dem Preisgeld erhält das Gewinnerteam eine Skulptur, die aus den Stahl-Schienen der im Jahr 1898 erbauten Wuppertaler Schwebebahn geschmiedet wurde.
Weitere Informationen:
Website des Forschungspreises Transformative Wissenschaft
https://wupperinst.org/forschung/
Nachwuchsforschergruppe: Obsoleszenz als Herausforderung für Nachhaltigkeit
https://challengeobsolescence.info/
TU Berlin: Fachgebiet „Transdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung in der Elektronik“
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