120 aufgezeichnete Fachvorträge, live Keynotes hochrangiger Umweltexpert*innen von Apple und Philips, sechs interaktive Sessions, und zahlreiche Optionen für Networking - das Alles bot die diesjährige Electronics Goes Green für die Teilnehmer*innen auf einer dafür entwickelten Online-Plattform. Bereits zum sechsten Mal veranstaltet das Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM die weltweit größte Fachtagung zum Thema Nachhaltigkeit in der Elektronik. Aufgrund der Covid-19 Pandemie zog die Electronics Goes Green 2020 Konferenz auch ins World Wide Web und wurde online abgehalten mit einem Mix aus voraufgezeichneten Präsentationen und einem virtuellen Live-Event am 1. September 2020.
Die Vorträge rund um die grüne Elektronik, Circular Design und nachhaltige Produktion in allen Lebens- und Wirtschaftsbereichen wurden bereits ab dem 20.08.2020 auf der Konferenz-Plattform freigeschaltet. Bis jetzt wurden die Präsentationen insgesamt schon 3000-Mal abgerufen, aber sie stehen genauso wie die live-übertragenen Vorträge noch bis zum 18.9. für die Teilnehmer*innen zur Verfügung – on demand und unabhängig von Zeitzonen.
Persönlich kennenlernen und vernetzten konnten sich alle Anwesenden trotzdem: Das Live-Event am 01.09.2020 bot eine Vielzahl an interaktiven Angeboten für einen fruchtbaren Austausch und neue Erkenntnisse. Unter den Speaker*innen aber auch den zugeschalteten Teilnehmer*innen waren in diesem Jahr wieder Vertreter*innen aus der Industrie, Umwelt, Technologie und auch Politik versammelt. Das Fraunhofer IZM liefert mit der nachhaltigen Konferenz seit über 20 Jahren inhaltliche Impulse, basierend auf der langjährigen Erfahrung in der Entwicklung und Optimierung von nachhaltigen und zuverlässigen Elektroniksystemen. Die besonderen Highlights in diesem Jahr waren die Keynotes von Sarah Chandler, der Umweltprogramm-Beauftragten von Apple, die über Apples Roadmap bis 2030 referierte und den innovativen Ansatz zur Klimaneutralität und der zirkulären Versorgungskette des Unternehmens darstellte. Noch vor ihr eröffnete Eelco Smit von Philips den ersten Teil des Live-Tags mit seiner Keynote zu „Best practices in Sustainability – what can we learn?“. Über 200 Zuhörer*innen waren im aktiven Livestream inklusive Chat während der Keynotes zugeschaltet.
„Electronics Goes Green“ gilt alle vier Jahre als Trendbarometer. So standen 2008 die jüngsten rechtlichen Vorgaben der Europäischen Union im Zentrum – Richtlinien, die auf die Reduzierung der Umweltauswirkungen bei der Herstellung, Nutzung sowie dem Recycling von elektronischen Geräten abzielen. 2012 bildete neben der Legal Compliance das Thema Energieeffizienz den Fokus. Die fünfte Electronics Goes Green 2016 beschäftigte sich verstärkt mit Repair- und Recycling-Unternehmen, Reparatur und hochwertiger Kreislaufführung (Circular Economy), denn sie sorgen für eine längere Lebensdauer der Produkte und bringen Werkstoffe zurück in die Produktion. Elektronikprodukte sollten vor dem Materialrecycling möglichst lange in aktiver Nutzung bleiben.
Für dieses Jahr zieht Technical Chair Nils F. Nissen folgendes Fazit: „Grüne Elektronik kann noch viel stärker in die Unternehmensabläufe integriert werden und vor allem kann und muss sie in der Breite schneller nachhaltiger werden. Kreislaufführung, Ressourceneffizienz und Digitalisierung sind die Ansätze, um relevante Beiträge zu Klimaneutralität zu liefern. Und auch wenn führende Unternehmen wie Apple bis 2030 für den ganzen Lebenszyklus ihrer Geräte klimaneutral werden, gibt es immer noch viel zu tun, um die Elektronik wirklich grün zu machen.“