Methoden zur Systembewertung
Je nach Anforderung an die Systembewertung kann ein System aus der Anwendungsebene, der Funktionsebene und der technischen Ebene heraus beschrieben werden. Dabei bestimmt die Anwendung die Systemgrenze, den Abstraktionsgrad und das passende Werkzeug. Ein Automobil als komplexe Einheit, aber auch nur eine einzelne ECU (Motorsteuerung) bis hinunter zur Bondverbindung können im Focus der Systembewertung stehen. Das Fraunhofer IZM sieht seine Aufgabe darin, wechselseitig die Brücken vom „kleinen“ zum „großen“ System bzw. vice versa zu gestalten.
Zur Optimierung und Qualifizierung eines Systems kann sowohl mittels Top-down- bzw. Bottom-up-Ansatz vorgegangen werden. Aufbauend auf der Systemmodellierung erfolgt beispielsweise in einem ersten Schritt die Identifikation von Schwachstellen. Hierzu wird mittels Signifikanzanalyse die Wirkung kritischer Parameter auf die Zielfunktion untersucht. Dabei reicht die Bandbreite von der Fehlerbaumanalyse (FTA, Fault Tree Analysis) bis hin zur Erstellung umfassender Zustandsmodelle. Umgekehrt können bestehende Systeme anhand auftretender Fehlerbilder analysiert und gezielt optimiert werden. Weiterhin ermöglicht die labortechnische Ausstattung die Vorbereitung auf die Produktqualifikation durch Expertise in der Anregung des zu bewertenden Systems mittels verschiedener (überlagerter) Belastungen.