Der IKT-Sektor bietet viele Möglichkeiten, Wirtschaftswachstum und Ressourcennutzung zu entkoppeln und damit verbunden die Umwelt zu entlasten. Gleichzeitig verursacht der Sektor selbst aber hohe Treibhausgasemissionen. Um den Nutzen des Sektors vollständig zu verstehen, muss zuerst die Umweltwirkung bestimmt und quantifiziert werden.
Diese Quantifizierung ist insbesondere für eine solch komplexe und alle Wirtschaftsbereiche betreffende Branche wie den IKT-Sektor eine Herausforderung.
Binnen kurzer Zeit entstanden weltweit viele Standards und Methoden zur Quantifizierung von Treibhausgasen, in letzter Zeit auch IKT-spezifische Ansätze.
Existierende Methoden haben unterschiedliche Charakteristiken und Zielstellungen, gleichen sich aber auch in vielen Aspekten. Da die IKT-Industrie international tätig ist, wird eine Methodik benötigt, die sowohl präzise genug ist, um hochqualitative Daten zu erzeugen als auch flexibel genug, um auf regionale Spezifikationen einzugehen.
Das Projekt besteht aus drei wesentlichen Teilen:
- Detaillierte Analyse existierender Carbon Footprint Methoden (generisch und IKT-spezifisch) – mit Hilfe eines Bewertungssystems werden die Methoden evaluiert und verglichen. Dabei werden u. a. die Aspekte Robustheit, Anwendbarkeit und Eignung für EU-Initiativen adressiert
- Risiko-Nutzen-Analyse: Um die Konsequenzen möglicher neuer Anforderungen zur Treibhausgasdeklaration3 zu bewerten, müssen positive wie negative Auswirkungen prognostiziert und abgeschätzt werden
- Szenario-Analyse: Verschiedene Szenarien zur freiwilligen oder verpflichtenden Deklaration der Treibhausgasemissionen und des Energieverbrauchs des IKT-Sektors sind denkbar. Im Rahmen des Projekts werden mögliche Szenarien entwickelt und deren Auswirkungen untersucht
Basierend auf diesen Analysen werden Schlussfolgerungen und Politikempfehlungen abgeleitet.