Hintergrund
Die Europäische Kommission veröffentlichte 2011 ihre Leitinitiative „Ressourcenschonendes Europa“ im Rahmen der „Strategie Europa 2020“. Die effiziente Nutzung aller natürlichen Ressourcen innerhalb der europäischen Wirtschaft und Umwelt soll dabei im Vordergrund stehen. Die Leitinitiative soll dazu beitragen die Produktivität zu steigern, die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern, Kosten zu senken sowie Wachstum und Beschäftigung in Europa zu sichern.
Die Ökodesign-Richtlinie (2009/125/EG) ist integraler Bestandteil einer vorausschauenden europäischen Umweltpolitik zur Realisierung einer nachhaltigen ökologischen und wirtschaftlichen Entwicklung unter besonderer Berücksichtigung der Problemfelder Klimawandel und Ressourcenverknappung.
Die Dokumentationen bzw. Durchführungsmaßnahmen der Richtlinie orientieren sich an dem Ansatz der Ökobilanzierung (LCA). Ziel ist die Verringerung der Umweltauswirkungen von energieverbrauchsrelevanten Produktgruppen.
Ziele
Das Projekt „Technical assistance for a material-efficiency Ecodesign Report and Module to the Methodology for the Ecodesign of Energy-related Products (MEErP)” zielt darauf ab, die Auswirkungen der Ressourceneffizienz für die umweltgerechte Gestaltung von energieverbrauchsrelevanten Produkten (Ökodesign) zu beurteilen. Im ersten Teil sollen die wichtigsten Materialien mit einem signifikanten Beitrag zur Ressourceneffizienz identifiziert werden. Für diese Materialien sollen potentielle Maßnahmen der Regulierung im Rahmen der Ökodesign-Richtlinie erarbeitet werden.
Fraunhofer IZM entwickelt, basierend auf dem ersten Teil der Studie, einen Vorschlag zur verbesserten Berücksichtigung der Materialeffizienz in MEErP. Das grundlegende Ziel ist ein Critical Review, inwieweit die MEErP nichtenergetische Ressourcen und Aspekte der Materialeffizienz in der Umweltbewertung berücksichtigt sowie die Auswahl von Verbesserungsmöglichkeiten. Ein Fokus liegt dabei auf der Stärkung des materialbezogenen Ökodesigns für energieverbrauchsrelevante Produkte.
Mit der Aktualisierung eines bestehenden Umweltbewertungstools (EcoReport) soll der Einsatz von Materialien und Ressourcen genauer in der Wirkungsabschätzung abgebildet werden. Eine tiefergehende Bewertung der Ökodesign-Optionen in Bezug auf die Ressourcennutzung wird angestrebt.
Letztlich sollen anhand verschiedener Beispiele die Auswirkungen der veränderten MEErP-Methodik und dem EcoReport-Werkzeug aufgezeigt werden.