Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZMVermeidung von unnötigem Stromverbrauch bei netzwerkfähigen Geräten
Von den Projektpartnern wurde gemeinsam ein System entwickelt, das Netzwerkgeräte bedarfsgerecht ein- und ausschaltet und diese nur noch dann Strom verbrauchen, wenn sie gerade genutzt werden.
Das System besteht aus einem Netzwerkswitch, der den sonst üblichen Switch ersetzt, und simplen Vorschaltgeräten für jedes Netzwerkgerät. Wird ein Gerät nicht benötigt, so trennt ZeWin dieses vollständig vom Stromnetz, so dass es keinen Strom verbraucht (0 Watt). Wird nun eine Bedarfsanfrage an das Gerät gesendet (z. B. ein Druckauftrag an einen Drucker), schaltet ZeWin das Gerät automatisch wieder ein. Dadurch werden Standby-Phasen zwischen den Aktiv-Phasen vermieden.
Der Neustart des gesteuerten Netzwerkgerätes benötigt u. U. mehr Zeit bis zur Betriebsbereitschaft als eine Aktivierung aus dem Bereitschaftsmodus. Auch nehmen viele Geräte während eines Neustarts eine höhere elektrische Leistung auf als im Übergangs- und Bereitschaftsmodus. Die Abschaltung des Gerätes lohnt sich energetisch also nur, wenn die Übergangs- und Bereitschaftsmodi so lange sind, dass sie mehr Energie verbrauchen als der Neustart des Gerätes. Das ZeWin-System verfügt deshalb über eine lernfähige intelligente Steuerung, die die Auslastung des gesteuerten Gerätes speichert und fortwährend auswertet und darauf basierend entscheidet, ob sich die Abschaltung lohnt. So wird vermieden, dass ein zu häufiger Neustart des Gerätes bei intensiver Nutzung zu höherem Energieverbrauch und unnötigen Wartezeiten für die Nutzer des gesteuerten Gerätes führt.
Das ZeWin-System wurde durch die Projektpartner IT-Designers GmbH und ALLNET weiterentwickelt. Das aktuelle System kann kompatible PoE-Switches verschiedener Hersteller ansteuern und erfordert somit keinen zwingenden Austausch bestehender Infrastrukturkomponenten mehr. Es wurde auf der CeBit 2013 präsentiert und ist u. a. bei ALLNET erhältlich.