Green ICT Online-Seminar / 24. Februar 2025, 16:00 bis 17:00 Uhr, CET
»Nachhaltige Elektronik von der Herstellung bis zu RF-gestützten Anwendungen«
Um den ökologischen Fußabdruck von Elektronik und Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) zu reduzieren, braucht es einen ganzheitlichen Ansatz, der die Leistung nicht beeinträchtigt. In diesem Vortrag werden Beispiele für die Herstellung von Hochleistungselektronik aufgezeigt, die umweltfreundliche Produktions- und Recyclingmethoden sowie ein abfallarmes Lebensende berücksichtigen. Der Fokus liegt dabei auf Lösungen auf PCB-Ebene.
Angesichts der weit verbreiteten drahtlosen IoT-Anwendungen werden RF-Systeme vorgestellt, die mit besonderem Augenmerk auf Umweltrichtlinien entwickelt wurden. Dazu gehören batterielose und chiplose Sensorsysteme sowie die Entwicklung spezieller Sensormaterialien. Abschließend werden vorläufige Ökobilanzen für drahtlose Geräte präsentiert, die zukünftige Richtlinien für nachhaltiges Design aufzeigen.
Referent
Mahmoud Wagih ist Assistenzprofessor und Fellow der Royal Academy of Engineering (UK IC) an der University of Glasgow, wo er das Green RF-Enabled Electronics Lab leitet. Er hat über 110 wissenschaftliche Arbeiten zu textilbasierten, gedruckten und flexiblen drahtlosen Systemen veröffentlicht, darunter Antennen, Sensoren und Energy Harvester.
Seine herausragenden Leistungen wurden mit mehr als 20 Auszeichnungen gewürdigt, darunter mehrere IEEE Best Paper Awards und den Preis für die beste Promotion in Europa im Bereich Antennen und Ausbreitung. Momentan liegt sein Schwerpunkt auf der Entwicklung nachhaltiger Elektronik sowie der Erforschung neuer Materialien und umweltfreundlicher Designs für drahtlose Systeme. Er wird als Principal Investigator (PI) und Co-Investigator (Co-I) in Projekten mit einem Gesamtvolumen von über 1 Mio. £/8 Mio. £ unterstützt. Zudem ist er der Gründer von RX Watt Ltd, einem Unternehmen, das sich auf RF-betriebene batterielose Sensoren spezialisiert hat.
Moderation
Dr. Hans Walter studierte Werkstoffwissenschaften an der Hochschule Merseburg und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, wo er auch im Bereich Werkstofftechnik promovierte. Seit 1998 ist er am Fraunhofer IZM tätig und spezialisierte sich auf die Werkstoffcharakterisierung und -analyse im Bereich der Zuverlässigkeit von mikroelektronischen Systemen sowie auf Schadensanalysen von Baugruppen. Er leitete dort unter anderem das MicroMaterialsTesting Labor.
Seit 2023 unterstützt er die Forschungsfabrik Mikroelektronik Deutschland (FMD) im Projekt »Green ICT @ FMD«, insbesondere in Fragen zu Normen, Standards und Richtlinien einer ressourcenschonenden IKT.