Green ICT Online-Seminar / 14. Mai 2025, 10:00 a.m. - 12:00 noon CET
Drahtlose, autarke, miniaturisierte Sensor-Aktor-Plattform für Industrieanwendungen – technologische und ökologische Aspekte
Der Trend der Digitalisierung mittels Sensorik führt zu einer Verbesserung von Prozessen in Sektoren wie Fertigung, Energie, Mobilität und Infrastruktur und somit oft zur Einsparung von Ressourcen und Energie. Oft wird jedoch vergessen, dass sich durch Digitalisierung nicht nur der Energieverbrauch erhöht, sondern auch mehr Ressourcen für die Infrastruktur wie Sensoren, Gateways, Funkstationen, Repeatern und Leitungen eingesetzt werden.
All diese Hardware hat allein durch die Fertigung und Materialgewinnung einen Umweltrucksack. Das heißt, beim Design von Sensornetzwerken geht es nicht allein um die Energieeffizienz des Sensorsystems während der Nutzung, sondern auch um das Ökodesign der Hardware. Unser Online-Seminar setzt den Fokus auf ein nachhaltiges Design und den Betrieb von Sensorknoten und -netzwerken.
Das Online-Seminar richtet sich an:
- Anwender (z.B. Infrastrukturbetreiber, Ver- und Entsorger und Industrieunternehmen)
- Sensorhersteller und Produktentwickler
- Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft
- Industrie-Verbände
Ein tiefgreifendes Verständnis von der Elektronikentwicklung wird nicht vorausgesetzt.
Folgende Themen werden vorgestellt und diskutiert:
- Komponenten von Sensorsystemen
- Energieeffizienz von Sensornetzen
- Energieverbrauchsszenarien
- Umweltbewertung von Sensorsystemen
Referenten
- Dr. Max Marwede, Fraunhofer IZM
- Carsten Brockmann, Fraunhofer IZM
- Prof. Dr.-Ing. Heinrich Milosiu, Fraunhofer IIS
- Dr. Peter Spies, Fraunhofer IIS
Dr. rer. nat. Max Marwede leitet in der Abteilung »Environmental and Reliability Engineering« des Fraunhofer IZM das »Circular Design Lab«, welches Unternehmen bei der Gestaltung zirkulärer Produkte und Dienstleitungen unterstützt und entsprechende Designprozesse entwickelt und anwendet. Als Postdoc in der Nachwuchsgruppe »Obsoleszenz als Herausforderung für Nachhaltigkeit - Ursachen und Alternativen« an der Technischen Universität Berlin (2016 – 2022) forschte er, wie langlebiges Produktdesign als Prozess in Unternehmen verankert werden kann. Im Jahr 2013 promovierte er extern am Lehrstuhl für Ressourcenstrategie der Universität Augsburg. Zwischen 2007 und 2010 arbeitete er am Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung in Berlin. Studiert hat er Diplomwirtschaftsphysik und Philosophie (BA) in Ulm.
Carsten Brockmann studierte Technische Informatik an der Technischen Universität Berlin (TUB) und schloss das Studium 2008 als Diplom-Ingenieur ab. Er arbeitete danach als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungsschwerpunkt »Technologien der Mikroperipherik« der TUB im Bereich der Funksensorsysteme bis er 2014 an das Fraunhofer Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM wechselte, wo er seine Forschungstätigkeit innerhalb von zahlreichenden Projekten im Bereich der eingebetteten Systeme fortsetzte und 2015 die Leitung der Gruppe »Sensorknoten und eingebettete Mikrosysteme« übernahm.
Prof. Dr.-Ing. Heinrich Milosiu ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS und seit 2023 Honorarprofessor an der Technischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU). Er beschäftigte sich in seiner Arbeit am Fraunhofer IIS zunächst mit den Grundlagen des Radio Frequency IC-Designs (RFIC-Design), insbesondere der Entwicklung integrierter PLL-Synthesizer für 400 Megahertz bis 3 Gigahertz, sowie der Entwicklung von Empfängerkomponenten für 868-Megahertz-Receiver. Seit 2009 arbeitet er als Projektleiter an der Entwicklung von Wake-Up-Receivern. 2022 erhielt er zusammen mit zwei Kollegen vom Fraunhofer IIS für die Entwicklung des energiesparenden RFicient®-Chips den Joseph-von-Fraunhofer-Preis.
Dr. Peter Spies studierte Elektrotechnik an der Universität Erlangen-Nürnberg und schloss das Studium 1997 als Diplom-Ingenieur ab. 2010 beendete er seine Dissertation zum Thema »Energieeinsparung in mobilen Kommunikationsgeräten«. Seit 1998 arbeitet er am Fraunhofer IIS in der Abteilung Leistungsoptimierte Systeme. Er beschäftigte sich mit Multi-Standard Frontends und System Simulationen für Kommunikations-Anwendungen. Seit 2001 leitet er die Gruppe »Integrierte Energieversorgungen« und bearbeitet Forschungs- und Entwicklungsprojekte aus dem Bereich Power- und Batteriemanagement, Energieübertragung und Energy Harvesting. Schwerpunkte seiner Gruppe sind die Entwicklung von elektronischen Schaltungen und Systemen sowie der applikationsspezifischen Software. Anwendungsbeispiele sind drahtlose Sensoren und Sensornetze sowie Trackingsysteme. Seit 2018 gehört seine Gruppe zur Abteilung »Energieautarke Funksysteme«.
Moderation
Dr. Hans Walter studierte Werkstoffwissenschaften an der Hochschule Merseburg und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, wo er auch im Bereich Werkstofftechnik promovierte. Seit 1998 ist er am Fraunhofer IZM tätig und spezialisierte sich auf die Werkstoffcharakterisierung und -analyse im Bereich der Zuverlässigkeit von mikroelektronischen Systemen sowie auf Schadensanalysen von Baugruppen. Er leitete dort unter anderem das MicroMaterialsTesting Labor. Seit 2023 unterstützt er die Forschungsfabrik Mikroelektronik Deutschland (FMD) im Projekt »Green ICT @ FMD«, insbesondere in Fragen zu Normen, Standards und Richtlinien einer ressourcenschonenden IKT.